
Inhaltsverzeichnis
- Die Gefahr des Übertrainings
- Was bedeutet Übertraining
- Erste Anzeichen
- Vorbeugen statt heilen
- Was ist ausgewogen
Die Gefahr des Übertrainings
Übertraining entsteht, wenn sich der Sportler zwischen den Trainingseinheiten nicht ausreichend erholt, also zu häufig und intensiv trainiert und seinen Organismus überlastet. Richtig dosiertes Training verbessert die Leistungsfähigkeit. Sind die Abstände jedoch zu kurz, nimmt das Leistungsniveau stark ab. Statt den Körper über lange Zeit einer hohen Trainingsintensität auszusetzen, sollte man deshalb von Zeit zu Zeit bewusst Regenerationsphasen einbauen.
Was bedeutet Übertraining?
Übertraining ist das Resultat aus zu hoher Trainingsintensität und Trainingsumfänge bei zu wenig Regenerationszeit. Es kann jeden erwischen. Deshalb solltet Ihr Euch genau informieren was sich hinter diesem Phänomen verbirgt. Unser Fitnessexperte Dr. Moritz Tellmann hat alle wichtigen Infos für Euch zusammengefasst:

Erste Anzeichen
Schlafstörungen und Kopfschmerzen können die ersten Erkennungszeichen für Übertraining sein. Hinzu kommt eine erhöhte Infektanfälligkeit. Der Ruhe- wie der Belastungspuls ist zu hoch, Verletzungen häufen sich und Beschwerden an Muskeln und Gelenken treten auf. Im schlimmsten Fall sind selbst Depressionen nicht untypisch. Die Art und Schwere der Ausprägungen dieser ersten Anzeichen kann von Mensch zu Mensch variieren. Allerdings verstärken sie sich bei dem, der nicht auf die Warnzeichen des Körpers hört. Bis hin zu einer als schwerwiegend empfundenen Lebenskrise. Wenn Ihr mehrere dieser Anzeichen an Eurem Körper feststellt, raten wir Euch dringend das Training sofort zu stoppen und mehrere Tage eine Pause einzulegen. Bitte sucht bei anhaltenden Beschwerden einen Sportmediziner auf.
Vollkommen ausgebrannt
Die Folgen des Übertrainings sind ausreichend erforscht und in der Liste der »Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme« (ICD 10) mit der Nummer Z73.0 gelistet. Hierunter versteht man das Gefühl des "ausgebrannt seins", einen Zustand der vollständigen Erschöpfung, kurz Burn-Out. Bei diesem Befund ist therapeutische Behandlung notwendig, die nicht nur den Körper, sondern auch die Seele einbezieht. Gerade in der jüngeren Vergangenheit haben vermehrt Sportler auf sich aufmerksam gemacht, die unter diesen Symptomen litten. Übertraining ist nicht nur eine Gefahr im Leistungssport. Auch der Freizeitsportler setzt sich dem Risiko aus, wenn er sich aus freien Stücken der Sache über die Maßen verschreibt.
Vorbeugen statt heilen
Die Therapie ist zeitintensiv und kann abhängig vom Grad der Schwere sehr lange andauern. Wer mit sich und seinem Körper verantwortungsvoll umgehen will, sorgt vor. Bei der Gefahr des Übertrainings besteht die Prävention darin, Belastungs- und Ruhephasen wechselnd miteinander zu verbinden. Denn nur in den Trainingspausen kann Euer Körper die Energiespeicher wieder auffüllen und kleinere Reparaturen an Muskeln, Sehnen und Bändern vornehmen. Es ist nicht das Training, welches leistungsfähiger macht, sondern die Pause danach!
Die Regenerationsphase könnt Ihr durch viele Komponenten beschleunigen (z.B. Auslaufen, Massagen und ausreichend Schlaf). Sie ist aber von Person zu Person unterschiedlich. Zur Orientierung: Legt zwischen zwei gleichen Trainingseinheiten 1-3 Tage Pause ein, je nachdem wie intensiv Ihr trainiert habt.
Wer erste Symptome wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen an sich bemerkt, sollte auch auf seinen Trainingsplan schauen. Zu viel ist zu viel. Sport gilt zwar als eines der besten Heilmittel gegen Stress, doch wenn er dem Körper mehr abverlangt, als dieser leisten kann, wird das Heilmittel selbst zum Stresserzeuger.
Was ist ausgewogen?
Auf diese Frage kann keine abschließende Antwort gefunden werden. Jeder Sportler hat individuelle Leistungsgrenzen, die es einzuhalten gilt. Die Dauer der Erholung hängt von vielerlei Faktoren ab. Die wichtigsten sind: Belastungsdauer, Belastungsintensität, Trainingszustand und Alter. Wenn Sie Befürchtungen haben, dass ein Übertraining droht, suchen Sie bitte vorsorglich einen Sportmediziner auf.
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